Deine Spende

Voraussetzungen für Deine Spende
Eine Spende bedeutet für viele Patienten die letzte Chance auf Leben. Der Erfolg der Blutstammzellspende hängt dabei stark vom Gesundheitszustand des Patienten ab. Die Heilungschancen liegen durchschnittlich bei 40 bis 70%.
Vor diesem Hintergrund behandeln wir jede einzelne Spende mit größter Wertschätzung und all unserer langjährigen Erfahrung. Bei uns ist nicht nur Deine Spende gut aufgehoben, sondern auch Du selbst. Dein Wohlergehen steht im Vordergrund unserer täglichen Arbeit!
Vor Deiner Spende klärt Cellex, ob Du spendefähig bist. Das bedeutet, es wird im Rahmen der Voruntersuchung festgestellt, ob Du gesundheitlich in der Lage bist, zu spenden. Nur wenn für Dich und auch für den Empfänger Deiner Spende keine gesundheitlichen Risiken durch die Spende bestehen, kommst Du für uns als Spender in Frage.
Für Fragen jeglicher Art vor und nach der Spende steht Dir unser medizinisches Team rund um die Uhr zur Verfügung (+49 162 7162560).
So einfach ist eine Blutstammzellspende

Arten von Spenden
Es gibt zwei verschiedene Arten von Spenden – die Blutstammzellspende, bei der die Zellen mittels Apherese entnommen werden, und die Knochenmarkspende.
Grundsätzlich kannst Du Dich für eine der beiden Entnahmearten entscheiden, und wir versuchen natürlich, Deinen Wunsch nach einer bevorzugten Entnahmeart zu erfüllen. Es kann allerdings sein, dass Du als Spender nur für eine der Entnahmemethoden in Frage kommst. Welche Methode aus medizinischen Gründen bevorzugt oder sogar notwendig ist hängt von der Situation des Empfängers ab. Prinzipiell wäre es optimal, wenn Du zu beiden Entnahmearten bereit bist.
Beim Großteil der Spenden erfolgt die Entnahme der Stammzellen mittels einer so genannten „peripheren Stammzellentnahme”. Und das ist ganz einfach!
Deine Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Damit sie entnommen werden können, müssen die Stammzellen im Vorfeld der Spende ins Blut ausgeschwemmt werden. Dafür musst Du dir in den fünf Tagen vor der Zellentnahme das hormonähnliche Präparat (G-CSF) unter die Haut spritzen oder von einer medizinischen Fachkraft spritzen lassen.
Unter G-CSF versteht man den Granulozyten-Kolonien stimulierenden Faktor. Bei dem Präparat handelt es sich um ein Zytokin, also einen Botenstoff, der auch natürlich im Körper vorkommt und die Blutbildung in Deinem Körper beeinflusst. Es wird immer dann aktiv, wenn der Körper eine Infektion hat und die „Abwehrzellen“ mobilisiert werden müssen. Das Spritzen des Präparates bewirkt, dass die im Knochenmark vorkommenden Stammzellen in den Blutkreislauf gelangen.
Die ausgeschwemmten und später entnommenen Stammzellen bilden sich innerhalb weniger Wochen nach.
Während der Mobilisierung der Stammzellen können als mögliche Nebenwirkungen grippeähnliche Symptome auftreten, vor allem Knochen- und Gliederschmerzen. Diese können mit einem leichten Schmerzmittel wie Paracetamol behandelt werden.
Nach Deinem Eintreffen im Collection Center erfolgt ein kurzer Gesundheitscheck. Deine Spende wird dann mit Hilfe einer Apheresemaschine durchgeführt, die das Blut durch Zentrifugalkraft in die einzelnen Bestandteile auftrennt und so das Sammeln der entsprechenden Zellen aus dem Blut ermöglicht. Dafür wird Dir an beiden Armen ein venöser Zugang gelegt, der über ein steriles Einmal-System mit der Apheresemaschine verbunden ist.
Dein Blut verlässt den Körper auf der einen Seite, fließt durch die Maschine und wird auf der anderen Seite über den zweiten Zugang wieder in den Körper zurückgeführt.
Während des Vorgangs wird ein kleiner Teil deines Blutes, und zwar die für den Patienten wichtigen Stammzellen, absorbiert. Um Blutgerinnungen zu vermeiden, wird dabei ein Gerinnungshemmer eingesetzt, der Zitronensäure ähnelt und vom Körper sehr schnell abgebaut wird. Dadurch kann allerdings kurzzeitig Kribbeln im Mund- und Lippenbereich oder beispielsweise in den Fingern verursacht werden. Durch Kalziumgaben können diese Beschwerden aber rasch beseitigt werden.
Hier findest Du alle relevanten Informationen zur Stammzellspende zum Download.
Bei einer Knochenmarkentnahme wird dir unter Vollnarkose ein Knochenmark-Blutgemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Dieses Verfahren wird bei etwa 20 % aller Spenden angewendet.
Am Tag vor der Knochenmarkentnahme wirst Du in die Klinik aufgenommen. Dort finden ein Begrüßungsgespräch, eine körperliche Untersuchung und eine Blutabnahme statt. Am nächsten Morgen wird dann die Knochenmarkentnahme unter Vollnarkose durchgeführt.
Für die Spende wirst Du auf den Bauch gedreht und zwei Ärzte punktieren rechts und links deinen Beckenkamm mit einer stabilen Hohlnadel.
In der Regel genügen für die Entnahme zwei kleine Hautschnitte (ca. 0,5 cm), durch die der Beckenknochen mehrmals punktiert wird. Mit der Hohlnadel wird Dein Knochen punktiert, anschließend wird auf die Nadel eine Spritze aufgesetzt und das Knochenmark-Blutgemisch entnommen.
Die genaue Entnahmemenge wird durch die für den Patienten angeforderte Zellzahl bestimmt. Es gibt aber eine Obergrenze, die durch Dein Gewicht als Spender bestimmt wird. Grundsätzlich wird eine maximale Entnahmemenge von 1,5 Litern nicht überschritten. Das dabei entnommene Knochenmark entspricht etwa 5 % des Gesamtknochenmarkes.
Die entnommenen Zellen bilden sich innerhalb von zwei bis vier Wochen wieder nach.
Nach etwa einer Stunde wirst Du ins Aufwachzimmer gebracht. Dort liegst Du auf dem Rücken – um zu gewährleisten, dass die Punktionsstellen weiterhin gut abgedrückt werden, wird jeweils ein Sandsäckchen unter die punktierten Stellen geschoben.
Im Laufe des Tages darfst Du dann aufstehen, allerdings musst Du zur Beobachtung anschließend eine weitere Nacht in der Klinik bleiben. Insgesamt bist Du also rund 48 Stunden in der Klinik.
Nach der Entnahme kann es zu Beschwerden an den Entnahmestellen kommen, die oftmals mit einem Muskelkater oder einer Prellung im unteren Rückenbereich verglichen werden. Diese können bis zu 7 Tage anhalten und sehr gut mit einem Schmerzmittel (z.B. Paracetamol) behandelt werden.
Hier findest Du alle relevanten Informationen zur Knochenmarkentnahme zum Download.
Manchmal kommt es bei Patienten nach einer erfolgten Stammzelltransplantation zu frühzeitigen Rückfällen. Für diese Patienten ist oft die Gabe von Spenderlymphozyten erforderlich. Lymphozyten sind „aggressivere“ Zellen, die die Aufgabe haben, Krebszellen zu vernichten und das Immunsystem des Patienten zu stärken.
Die Entnahme von Spenderlymphozyten verläuft wie eine periphere Stammzellspende, allerdings ohne vorheriges Spritzen von G-CSF. Deine Spende wird ebenfalls mit einer Apheresemaschine durchgeführt, die das Blut durch Zentrifugalkraft in die einzelnen Bestandteile auftrennt und so das Sammeln der entsprechenden Zellen aus dem Blut ermöglicht. Dafür wird Dir an beiden Armen ein venöser Zugang gelegt, der über ein steriles Einmal-System mit der Apheresemaschine verbunden ist.
Dein Blut verlässt dann auf der einen Seite den Körper, fließt durch den Zellseparator und wird Deinem Körper auf der anderen Seite über den zweiten Zugang wieder zugeführt.
Die Spenderlymphozyten werden meist eingefroren (kryokonserviert) und später dem Patienten verabreicht.
Hier findest Du alle relevanten Informationen zur unstimulierten Leukapherese zum Download.
Die Suche nach einem passenden Stammzellspender für einen an Leukämie erkrankten Menschen beginnt im engsten Familienkreis. Die für eine Spende relevanten Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) werden je zur Hälfte durch die Elternteile bestimmt. Dadurch liegt die Wahrscheinlichkeit bei 25 %, dass z.B. Geschwister die identischen Merkmale aufweisen und daher als Spender in Frage kommen. Mit neueren Therapieverfahren ist es auch möglich, dass nur zur Hälfte passende Familienmitglieder, sogenannte haploidentische Familienmitglieder, mögliche Spender sein können.
Für Fragen jeglicher Art haben wir immer ein offenes Ohr und unser Notfalltelefon ist rund um die Uhr erreichbar (+49 162 7162560).
Eine Spende für einen Familienangehörigen unterscheidet sich von einer Spende für einen Fremden. Als Angehöriger stehst du dem Patienten nahe und hast wahrscheinlich seine Leidensgeschichte miterlebt. In einer solchen Situation ist man natürlich in der Regel froh, helfen zu können. Allerdings ist oft auch der empfundene Druck höher und es können Sorgen und Anspannungen entstehen, z.B. weil man fürchtet, die eigene Spende könne das Familienmitglied vielleicht nicht heilen.
Sollte innerhalb der Familie kein passender Spender zur Verfügung stehen, kann in 80 % der Fälle in nationalen und internationalen Spenderdatenbanken auch ein passender Fremdspender gefunden werden.
Das medizinische Team der Cellex weiß um die besondere Situation, in der Du Dich als Familienspender befindest. Und genau aus diesem Grund wollen wir Deine Spende so angenehm und unkompliziert wie möglich gestalten.
Wir kümmern uns um alle organisatorischen und terminlichen Belange. Damit Du Dich ganz auf deine Spende konzentrieren kannst.
Spender FAQs
Wir von Cellex verstehen, dass Du bei einem solchen Thema noch viele Fragen hast. Die häufigsten Fragen haben wir hier gut auffindbar und übersichtlich aufgelistet für Dich dargestellt.
Häufig gestellte Fragen
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich als Spender in Frage komme?
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Dir eine Bestätigungstypisierung durchgeführt wird, liegt ungefähr bei 1:3. Hier wird noch einmal ganz genau überprüft, ob Du wirklich ein passender Spender bist und ob aus medizinischer Sicht nichts gegen eine Spende spricht. Nur einer von hundert registrierten Spendern wird später um eine Spende gebeten.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass „mein Patient“ durch die Spende geheilt wird?
Der Erfolg der Stammzellspende hängt stark vom Gesundheitszustand des Patienten ab. Die Heilungschancen liegen durchschnittlich bei 40 bis 70%.
Bin ich der einzige Mensch, der für die Spende infrage kommt?
Prinzipiell ist es möglich, dass mehrere Menschen auf der Welt aufgrund ihrer genetischen Merkmale als Spender infrage kommen. Außerhalb der Familie des Patienten einen passenden Spender zu finden ist allerdings sehr viel schwieriger. Laut allgemeiner Einschätzung liegt diese Wahrscheinlichkeit zwischen 1:20.000 und eins zu mehreren Millionen. Jeder siebte Patient findet gar keinen passenden Spender.
Kann ich aussuchen, welche Entnahmemethode angewandt wird?
Grundsätzlich kannst Du Dich für eine der beiden Entnahmearten entscheiden, und wir versuchen natürlich, Deinen Wunsch nach einer bevorzugten Entnahmeart zu erfüllen. Es kann allerdings sein, dass Du als Spender nur für eine der Entnahmemethoden in Frage kommst. Welche Methode aus medizinischen Gründen bevorzugt oder sogar notwendig ist hängt von der Situation des Empfängers ab. Prinzipiell wäre es optimal, wenn Du zu beiden Entnahmearten bereit bist.
Kann ich meine zugesagte Spende zurückziehen?
Deine Spende ist grundsätzlich natürlich freiwillig und kann auch zurückgezogen werden. Entscheidest Du Dich jedoch kurzfristig gegen eine bereits zugesagte Spende, kann das fatale Folgen für den Empfänger haben, denn dieser wird vor der Transplantation intensiv auf Deine Spende vorbereitet. Sein erkranktes blutbildendes System wird mittels einer Chemo- oder Strahlentherapie „heruntergefahren“. Ohne den Erhalt Deiner Stammzellen hat der Patient oft keine Chance zu überleben. Wir bitten Dich daher, vor der Spendenzusage genau abzuwiegen, ob Du diese abgeben willst und kannst. Bei Fragen, Ängsten und Sorgen steht Dir das Cellex-Team rund um die Uhr zur Verfügung.
Was ist, wenn ich mir die GCS-F-Spritzen nicht selbst setzen kann/möchte?
Es ist nicht schlimm, wenn Du es nicht schaffen solltest, dir die vorbereitenden Spritzen selbst zu setzen. Du kannst einen Freund oder Bekannten darum bitten, das zu tun. Wenn auch das nicht möglich ist, dann werden wir dir einen Pflegedienst schicken. Dieser kommt zweimal täglich morgens und abends zu Dir nach Hause und setzt Dir die Spritze.
Wie ist der genaue Tagesablauf bei der Apherese?
Am Tag der Apherese triffst Du zwischen 7:30 und 8:00 Uhr in unserem Entnahmezentrum ein. Nach der Begrüßung wirst Du von dem zuständigen Pflegepersonal in den Apherese-Raum gerufen. Während der drei- bis fünfstündigen Entnahme kannst Du einen Film ansehen, Musik hören oder ein Buch lesen. Nur einer deiner Arme wird in der Bewegung eingeschränkt sein. Du kannst während der Entnahme auch auf die Toilette gehen. Am Ende der Entnahme kannst Du Deine Begleitperson telefonisch über die voraussichtliche Abholzeit informieren.
Nach der Spende solltest Du weitere 30 Minuten warten, damit wir Deine Fitness überprüfen und eventuell auftretende Fragen beantworten können. Während dieser Wartezeit erhältst Du einen elektronischen medizinischen Fragebogen, den Du ausfüllst und bei uns abgibst. Wir geben Dir auch die Broschüre mit Informationen über den Kontakt zwischen Spender und Empfänger. Am Nachmittag rufen wir Dich an und teilen Dir mit, ob am nächsten Tag eine zweite Spende erforderlich ist.
Werde ich Schmerzen bei oder nach der Spende haben?
Bei der peripheren Stammzellspende werden die Stammzellen aus der Blutbahn entnommen. Um die Anzahl der Stammzellen zu erhöhen musst Du Dir über vier Tage jeweils morgens und abends einen sogenannten Wachstumsfaktor unter die Haut spritzen. In dieser Zeit können als mögliche Nebenwirkungen grippeähnliche Symptome auftreten, vor allem Knochen- oder Gliederschmerzen. Diese können allerdings mit einem leichten Schmerzmittel (z.B. Paracetamol) behandelt werden.
Für die eigentliche Entnahme wirst Du an das Apheresegerät angeschlossen, indem Dir an beiden Armen ein venöser Zugang gelegt wird. Das Blut verlässt nun auf der einen Seite deinen Körper, fließt durch die Maschine und wird Deinem Körper auf der anderen Seite über den zweiten Zugang wieder zugeführt. Ein kleiner Teil des Blutes wird abgesammelt: die für den Empfänger wichtigen Stammzellen.
Damit das Blut im Verlauf des Verfahrens nicht gerinnt wird ein Gerinnungshemmer eingesetzt. Dieser Stoff kann kurzzeitig Symptome wie Kribbeln im Mund- und Lippenbereich oder in den Fingern verursachen. Diese Beschwerden können durch Kalziumgaben allerdings rasch behoben werden. Unserer Erfahrung nach wirst Du nach der Spende erschöpft sein, aber keine Schmerzen haben.
Bei der Knochenmarkentnahme werden Dir unter Vollnarkose Stammzellen aus dem Knochenmark entnommen. Für diese Entnahmeart ist keine Vorbereitung mit dem Wachstumsfaktor notwendig. Während der Entnahme spürst du keinerlei Schmerzen. Nach der Entnahme werden die Beschwerden an den Entnahmestellen oftmals mit einem Muskelkater oder einer Prellung im unteren Rückenbereich verglichen, die bis zu 7 Tage anhalten können. Du kannst bereits im Laufe des Entnahmetages wieder aufstehen.
Wie lange bin ich arbeitsunfähig?
Bei der peripheren Stammzellspende bist Du in der Regel nur an den Tagen der Entnahme arbeitsunfähig. Solltest Du allerdings wider Erwarten länger arbeitsunfähig sein, kann Dein Hausarzt Dir das bescheinigen.
Die Knochenmarkentnahme ist in der Regel mit einem 48-stündigen Klinikaufenthalt (inklusive Aufnahme- und Entlassungstag) verbunden. Die meisten Patienten sind nach der Knochenmarkentnahme 3 bis 5 Tage arbeitsunfähig.
Darf ich eine Begleitperson mitbringen?
Dies wird bei der ärztlichen Untersuchung besprochen.
Darf ich „meinen Patienten“ kennenlernen?
Bitte besprich diese Frage mit deiner Spenderdatei.
Wann erfahre ich, wie es „meinem Patienten“ geht?
Du musst Dich etwas gedulden, wenn Du erfahren willst, wie es Deinem Empfänger geht. Frühestens nach drei Monaten kannst Du bei der zuständigen Spenderdatei nach dem Gesundheitszustand Deines Patienten fragen. Bei manchen Kliniken und Ländern kann es etwas dauern, bis eine Antwort kommt, und in einigen Ländern ist jeglicher Kontakt zwischen Spender und Patient untersagt.
Glossar zum Freigabebrief
Sehr geehrte Spenderin, sehr geehrter Spender!
Anlässlich deiner Blutstammzell- oder Lymphozytenspende wird Dein Blut mehrfach untersucht. Im Freigabebrief zur Blutstammzellspende werden Dir Deine Ergebnisse mitgeteilt.
Der Freigabebrief wird von uns entweder direkt an Dich oder an die Datei gesendet. Solltest Du keinen Freigabebrief erhalten, wende Dich bitte an Deine Datei!
Wichtig für Dich: Sollte ein von uns erhobener Laborwert auffällig sein und eine unmittelbare medizinische Relevanz für Dich haben, wirst Du darüber umgehend informiert, bevor Du Deinen Freigabebrief erhältst.
Manche Laborwerte können von der Norm abweichen, ohne akut klärungsbedürftig zu sein. Sie können aber eventuell später eine Relevanz haben oder einfach nur kontrollbedürftig sein. Solche Abweichungen werden im Freigabebrief als Information für den Hausarzt erwähnt oder am Tag der Spende persönlich mit Dir besprochen.
Damit Du Deinen Freigabebrief besser verstehen und interpretieren kannst, haben wir für Dich dieses Glossar erstellt. Bitte beachte, dass manche Abweichungen von Normwerten ganz normal sind: 2,5% aller Laborwerte liegen immer ober- oder unterhalb dieser gezogenen Grenzen. Ob eine solche Abweichung von Relevanz ist oder nicht, ergibt sich dann erst in der Zusammenschau der Befunde.
Albumin
Siehe Eiweiß
Basophile (Leukozyten)
Basophile sind eine Untergruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten). Erhöhungen finden sich am häufigsten bei Spendern mit Allergien.
Beta-HCG
Beta-HCG dient dem Nachweis einer Schwangerschaft. Während und nach den Wechseljahren ist der Wert meist leicht erhöht.
Bilirubin
Bilirubin ist ein Abbauprodukt des Hämoglobins. Dieses wird in indirektes Bilirubin aus den Erythrozyten und direktes aus Leber und Galle unterschieden. Am häufigsten findet sich eine leichte (2-3-fache) Erhöhung des Bilirubins bei angeborenen Stoffwechselvarianten (z.B. Morbus Meulengracht). Diese haben keinen Krankheitswert. Vorsicht ist lediglich bei der Einnahme des Scherzmedikamentes Paracetamol geboten. Solltest du zur Voruntersuchung Paracetamol erhalten haben und in der Blutuntersuchung ein Morbus Meulengracht festgestellt worden sein, erhälst du automatisch ein alternatives, unbedenkliches Schmerzmittel zugesandt.
Blutgruppe und irreguläre Antikörper
Bei jedem Spender wird die Blutgruppe bestimmt. Sie teilt sich in die Blutgruppe A, B, AB und 0 auf und die Rhesus Untergruppen c, C, D, e, und E auf. Die blutgruppenserologischen Untersuchungen dienen in erster Linie der Information des Transplantationszentrums. Für dich als Spender hat lediglich der Nachweis von irregulären Antikörpern eine Relevanz. Solltest du irgendwann einmal im Leben eine Bluttransfusion erhalten, hilft diese Information der Blutbank das richtige Blut für dich zu finden.
Blutzucker
Üblicherweise muss der Blutzucker nüchtern bestimmt werden. Da du zur Voruntersuchung in der Regel nicht nüchtern bist, ist der Wert daher meist 1,5 bis 2,5-fach erhöht. Das ist völlig normal.
Unterschreitungen des Normwertes können vorkommen, wenn das Blutentnahmeröhrchen nicht schnell genug in das Analyselabor transportiert wird. Diese Unterschreitung ist ohne Bedeutung für dich.
Cholinesterase
Cholinesterase ist ein Enzym der Leber und ermöglicht Aussagen über die Leberfunktion. Leichte Abweichungen vom Normwert sind ohne Relevanz. Eine deutliche Unterschreitung findet sich bei einer seltenen angeborenen Form. In diesem Fall darf ein bestimmtes Medikament während der Narkose zur Knochenmarkentnahme nicht verabreicht werden.
CRP
Das sogenannte C-reaktive Protein ist ein unspezifischer Entzündungsmarker. Dieser Wert ist bei allen Formen von Infekten aber auch bei Rauchern (durch die chronische Bronchitis) erhöht. Leichte Erhöhungen, die sich durch weitere Befunde erklären lassen (z.B. latenter Harnwegsinfekt), bedürfen keine weiteren Untersuchungen. Bei starker Erhöhung wirst du von unseren Cellex-Ärztinnen/Ärzten kontaktiert. Ggf. muss der Wert noch einmal kontrolliert werden.
Cytomegalie Virus (CMV)
CMV ist ein Herpesvirus und wird in der Regel im jungen Erwachsenalter als Tröpfcheninfektion übertragen. Der Anteil CMV-Positiver (CMV IgG pos.) steigt daher mit dem Lebensalter auf über 50% der Bevölkerung an. CMV kann auch durch Blut und Blutprodukte übertragen werden. Der Nachweis von CMV IgM deutet auf eine erst kürzlich durchgemachte CMV Infektion hin. In diesem Fall wird die Blutprobe weiter untersucht (z.B. mit Direktnachweis der Virus-DNA) um einzuschätzen, wie hoch das Übertragungsrisiko für den Empfänger ist. Bei hohem Übertragungsrisiko kann das zu einer Verschiebung der Spende führen. Die Höhe dieser Werte ist ohne Relevanz für dich. Diese Werte dienen nur dazu herauszufinden, ob eine Infektion erst kurz zurückliegt oder schon länger besteht.
Ebstein-Barr Virus (EBV)
EBV ist ein Herpesvirus, der am häufigsten im jungen Erwachsenalter über Tröpfcheninfektion übertragen wird (Pfeiffersches Drüsenfieber). EBV kann auch durch Blut und Blutprodukte übertragen werden. Es wird getestet wie lange die EBV Infektion zurückliegt und ob eine Übertragung auf den Empfänger wahrscheinlich ist. Eine akute oder sehr frische Infektion mit EBV beim Spender kann zu einer Milzvergrößerung führen. Da das Stammzellstimulierende Medikament bei der peripheren Spende auch zu einer Milzvergrößerung führt, muss im Fall einer akuten EBV Infektion mit der peripheren Spende gewartet werden oder ein Wechsel zum Verfahren der Knochenmarkentnahme erfolgen.
Die Infektparameter werden als Titerstufen oder Units angegeben. Die Höhe dieser Werte ist ohne Relevanz für dich. Diese Werte dienen nur dazu herauszufinden, ob eine Infektion erst kurz zurückliegt oder schon länger besteht.
Eiweiß
Das Eiweiß im Blut wird zum größten Teil in der Leber gebildet. Erhöhungen des Gesamteiweißgehaltes können auf eine Eiweißbildung außerhalb der Leber hindeuten. Verminderungen kommen ohne klinische Bedeutung vor oder zeigen einen Mangel der Verlustzustand an. Es gibt über 1000 Unterformen von verschieden Eiweißmolekülen. Auf Grund ihrer physikalischen Eigenschaften können sie in einer sog. Elektrophorese aufgetrennt und in 5 Hauptgruppen aufgeteilt werden. Die größte dieses Gruppen stellt das Albumin dar, ein kleines Molekül das z.B. Transportaufgaben im Blut übernimmt. Das Ergebnis der Elektrophorese wird in Prozent des Gesamt-Eiweiß angeben. Veränderungen sind also immer nur relativ zu den anderen Werten zu betrachten.
Eosinophile (Leukozyten)
Eosinophile sind eine Untergruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten). Sie dienen der immunologischen Abwehr von Parasiten und sind bei Überempfindlichkeitsreaktionen beteiligt. Erhöhungen sind typischerweise bei Spendern mit Allergien zu beobachten. Verminderungen sind in der Regel ohne Relevanz. Bei der peripheren Stammzellespende kann das Verhältnis der Leukozyten zueinander (Differentialblutbild) auch 4 Wochen nach Spende verändert sein. Dies ist jedoch ohne Relevanz.
Erythrozyten
Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen. Sie enthalten das Hämoglobin und transportieren Sauerstoff von der Lunge zu den Endorganen. Veränderungen der Eryhrozytenzahl sind immer nur im Zusammenspiel von anderen Werten (Hämatokrit, MCV, MVH und MCHC) zu sehen. Am häufigsten ist der MCV (mittleres korpuskuläres Volumen) der Erythrozyten verändert. So ist der MCV bei Eisenmangel typischerweise erniedrigt, bei Mangel von Folsäure oder Vitamin B12 jedoch erhöht.
Erythrozyten-Indices
Zu den Erythrozyten-Indices gehören MCV, MCH, MCHC und RDW. Sie geben Auskunft über Größe und Hämoglobingehalt von Erythrozyten. Abweichungen können nur in der Zusammenschau aller Indices interpretiert werden.
Ferritin
Ferritin ist ein Transportmolekül für Eisen im Blut. Erhöhungen sind häufig bei Infektionserkrankungen und Entzündungen zu beobachten. Verminderungen zeigen einen Eisenmangel an. Wenn der Ferritinwert die untere Normgrenze unterschritten hat, der Hämoglobinwert aber noch normal ist, liegt ein latenter Eisenmangel vor. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist es sinnvoll, Eisen als Medikament oder als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
Gamma-GT (GGT)
Gamma-GT ist ein Enzym der Gallenwege und Gallenblase. Leichte Erhöhungen ohne klinische Beschwerden sind meist ohne Relevanz. Erhöhungen können bei Lebererkrankungen und Gallensteinen vorkommen.
Gerinnungsdiagnostik
Es werden Standardtests zur Diagnose von Gerinnungsstörungen durchgeführt (TPZ, Quick, PTT, INR). Leichte Veränderungen sind in der Regel harmlos und treten bereits auf, wenn das Entnahmeröhrchen nicht korrekt gefüllt war oder längere Zeit zum Labor transportiert wurde.
GFR
Die GFR (glomeruläre Filtrationsrate) ist eine Messgröße der Nierenfunktion. Die Werte sind im Zusammenhang mit anderen Nierenwerten zu betrachten z.B. Kreatinin.
GOT (Syn. ASAT)
Die GOT ist ein Enzym der Leber und der Erythrozyten. Erhöhungen kommen z.B. schon bei leichten Veränderungen der Lebertextur (z.B. Fettleber)vor, können aber auch einen erhöhten Zerfall von Erythrozyten bedeuten. Häufig ist die GOT nach größerer sportlicher Betätigung erhöht. Die GOT muss immer in Zusammenschau weiterer Werte interpretiert werden.
GPT (Syn. ALAT)
GPT ist ein Enzym der Leber. Erhöhungen kommen bei Veränderungen der Lebertextur (z.B. Fettleber)vor. Die GPT ist im Vergleich zur GOT mehr leberspezifisch.
Hämatokrit
Hämatokrit ist das Verhältnis von flüssigen Blutsbestandteilen (Plasma) zu zellulären Bestandteilen. Der Wert steht in enger Beziehung mit dem Hämoglobin und ist bei Blutarmut vermindert.
Hämoglobin
Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff und damit Transportträger für den Blutsauerstoff. Verminderungen treten bei Blutarmut (Anämien) auf. Die häufigste Form ist dabei die Eisenmangelnanämie. Leichte Verminderungen (10-15% unter dem Normwert) sind nicht selten und betreffen häufig Frauen (Verlust durch Menstruationsblut) oder Blutspender, die regelmäßig Vollblut spenden. Eine Vermehrung des Hämoglobins tritt typischerweise bei längeren Aufenthalt in großen Höhen oder bei Rauchern auf.
Bei der peripheren Stammzellspende verlierst du eine so geringe Menge an Blut, dass dies keine Auswirkung auf den Hämoglobinwert hat. Nach Knochenmarkentnahme kann der Hämoglobinwert um 1-3 Punktwerte abfallen. Der Ausgangswert vom Zeitpunkt vor der Spende wird dabei meist erst nach 3 Monaten wieder erreicht.
Harnsäure
Harnsäure ist ein Abbauprodukt purinhaltiger Lebensmittel (z.B. Fleisch und Fisch) aber auch körpereigener Zellen. Eine Erhöhung ist nicht selten und kann bei entsprechender Veranlagung und Diätfehler zu einem Gichtanfall führen. Bei der peripheren Stammzellspende werden durch die medikamentöse Stimulation die Zahl von Leukozyten um das 3-8-fache über die Norm vermehrt. Diese Zellen müssen im Anschluss vom Körper wieder abgebaut werden. Dabei fällt Harnsäure an. Die voruntersuchenden Cellex-Ärztinnen/Ärzte entscheiden individuell, ob du zur Stammzellspende ein vorbeugendes Medikament (Allopurinol) zur Senkung des Harnsäurespiegels erhälst, um einem Gichtanfall vorzubeugen.
Harnstoff
Harnstoff ist ein Abbauprodukt tierischer Eiweiße. Erhöhungen sind eher selten und müssen mit anderen Nierenwerten interpretiert werden.
Hepatitis A (HAV)
Das HAV Virus ist Auslöser der infektiösen Gelbsucht. Sie wird fäkal-oral übertragen, kann aber auch über Blutprodukte weitergeben werden. Die meisten Spender sind bereits gegen HAV geimpft oder haben die Erkrankung hinter sich. Eine aktuelle Infektion wird mit Hilfe der HAV-PCR festgestellt.
Hepatitis B (HBV)
Hepatitis B wird durch Blut, Blutprodukte und sexuelle Kontakte übertragen. Die akute Infektion kann als Gelbsucht in Erscheinung treten und heilt in der Regel spontan aus. In einigen Fällen kommt es zu einem chronischen Verlauf in dem die Betroffenen auch ansteckend sind. Zur Beurteilung werden verschieden Testverfahren eingesetzt. Der Nachweis von sogenannten „anti-HBs“ zeigt eine Immunität gegen HBV an, in der Regel durch eine vorangegangene Impfung. Die Höhe des Titers/units ist für dich irrelevant. Außer bei beruflich exponierten Personen ist eine Auffrischung der Impfung nach erfolgreicher Grundimmunisierung nicht notwendig. Der gleichzeitige Nachweis von anti-HBc zeigt eine durchgemachte (ausgeheilte) HBV Infektion an. Sollte weitere Virusnachweise negativ sein werden diese Spender zur Blut- oder Stammzellspende zugelassen.
Beim Nachweis von HBsAG oder HBV-PCR liegt eine akute oder chronische Infektion vor, eine Spende ist nicht möglich.
Hepatitis C (HCV)
Hepatitis C wird durch Blut, Blutprodukte und sexuelle Kontakte übertragen. Der Nachweis von anti-HBC oder HCV-PCR zeigt einen Kontakt mit dem Virus an. Diese Personen sind grundsätzlich von einer Spende ausgeschlossen.
In einigen Fällen ist der anti-HCV Test irrtümlicherweise positiv. In diesem Fall werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Lässt sich das Ergebnis nicht bestätigen und die HCV-PCR ist negativ kann eine Freigabe zur Spende erfolgen.
HIV-1/2
HIV ist ein Retrovirus und Auslöser der HIV-Infektion. Getestet werden Anti-HIV-1/2 und die PCR-HIV. Bei einem positiven Nachweis kann keine Spenderfreigabe erfolgen.
HTLV-1/2
HTLV ist ein Retrovirus dass durch Blut und Sexualkontakte übertragen wird. Das Auftreten von HTLV ist auf wenige Regionen der Welt begrenzt (z.B. Japan). Infektionen in Deutschland kommen daher eigentlich nicht vor. Trotzdem sind wir verpflichtet alle, Spender dahingehend zu testen. Falsch positive Teste kommen vor und werden dann in einem Referenzlabor weiter untersucht. Fallen diese Nachtestungen negativ aus, kann eine Spende erfolgen.
Kalium
Kalium ist ein Elektrolyt, das vornehmlich über die Niere ausgeschieden wird. Erhöhungen des Kaliums kommen daher bei Nierenfunktionsstörungen vor, Verminderungen bei vermehrter Ausscheidung (z.B. harntreibende Medikamente).
Bei der peripheren Stammzellspende kommt es durch den Zusatz von Citrat (Zitronensäure) als Gerinnungshemmer zu einem Kaliumverlust. Du erhälst daher nach der Spende kaliumhaltige Brausetabletten oder Pulver.
Häufig ist bei Laboruntersuchungen das Kalium irrtümlicherweise erhöht, wenn die Probe einen längeren Transportweg (z.B. per Post vom Hausarzt in das Labor) hinter sich hat. Dadurch zerfallen die Erythrozyten in den Proberöhrchen und setzen dabei Kalium frei.
Kalzium
Kalzium ist ein Elektrolyt des Blutes und wichtigster mineralischer Bestandteil des Knochens. Veränderungen kommen bei hormonellen Veränderungen oder Störungen des Knochenstoffwechsels vor. Kalzium ist auch essentiell an der Reizleitung und Reizübertragung im Nervensystem beteiligt. Bei der peripheren Stammzellspende wird Ihr Blut durch ein Schlauchsystem in den Zellseparator geleitet. Damit das Blut im Verlauf des Entnahmeverfahrens nicht gerinnt, muss ein Gerinnungshemmer eingesetzt werden. Wir verwenden einen Gerinnungshemmer, der der Zitronensäure ähnlich ist und vom Körper sehr schnell wieder abgebaut wird. Dieser Gerinnungshemmer kann einen kurzzeitigen Kalziummangel hervorrufen. Ein Kalziummangel äußert sich durch Symptome wie Kribbeln im Mund- und Lippenbereich oder beispielsweise in den Fingern. Durch Kalziumgaben können diese Beschwerden rasch behoben werden.
Kreatinin
Kreatinin ist ein Abbauprodukt aus dem Muskelstoffwechsel. Kreatinin wird komplett über die Niere ausgeschieden. Erhöhungen können bei Nierenfunktionsstörungen gesehen werden. Häufiger findet sich bei unseren Spendern eine Erhöhung nach sportlicher Betätigung oder Bodybuilding.
LDH
LDH ist ein Enzym, das in allen Körperzellen vorhanden ist. „Falsche“ Erhöhungen sind häufig bei unsachgemäßer Blutentnahme (zu schnelles Ansaugen) oder zu langem Transport des Röhrchens in das Labor. Echte Erhöhungen sind selten und zeigen einen erhöhten Zellumsatz an. Dies tritt z.B. nach banalen Erkältungen aber auch bei angeborenen oder bei erworbenen Formen der Blutarmut auf.
Leukozyten
Als Leukozyten werden die weißen Blutzellen bezeichnet. Leukozyten lassen sich weiter aufteilen in Neutrophile, Lymphozyten, Monozyten, Eosinophile und Basophile. Eine Erhöhung der Leukozytenzahl findet sich typischerweise als Reaktion auf Infekte aber auch unter Stressbedingungen z.B. nach Knochenmarkspende. Eine Verminderung der Leukozyten kommt bei einer Erkältung oder bei Bildungsstörungen vor. Zur Interpretation der Leukozytenwerte wird immer das Differentialblutbild mit herangezogen.
Zur Vorbereitung auf die periphere Stammzellespende erhalten sie das Medikament Granocyte, dass zu einer Stimulation der Leukozyten im Knochenmark führt. Dabei kann der obere Normwert mehrfach überschritten werden (3 bis 8-fache). Diese Erhöhung der Leukozytenzahl geht nach der Spende allmählich zurück, die Zellen werden vom Körper abgebaut. Dieses kann bis zu 3 Wochen dauern. Bei der Nachuntersuchung durch den Hausarzt 4 Wochen nach der Spende ist der Leukozytenwert in der Regel schon wieder normalisiert. Häufig ist er auch etwas niedriger als der Ausgangswert. Dieses hat für dich keine Relevanz.
Lymphozyten
Lymphozyten sind eine Untergruppe der Leukozyten. Lymphozyten dienen der spezifischen Infektabwehr. Geringe Erhöhungen oder Verminderungen kommen sowohl bei akuten wie auch bei abklingenden Infekten vor. Bei der peripheren Stammzellspende werden die Lymphozyten mit den Leukozyten vermehrt ins Blut abgeben und nach der Spende langsam wieder abgebaut. Vorübergehende Abweichungen vom Normwert sind 4 Wochen nach Spende häufig, aber ohne Relevanz.
Bei der Lymphozytenspende (DLI) werden gezielt diese Zellen abgesammelt. Durch die Apherese verlierst du ca. 20-30% der im Blut zirkulierenden Lymphozyten. Dieses hat keine Auswirkungen auf eine eventuelle Infektanfälligkeit. Die Ausgangswerte werden in der Regel nach einigen Tagen wieder erreicht.
Malaria
Malaria ist eine durch Mücken übertragbare Erkrankung, die in äquatornahen Ländern häufig auftritt. Ein Besuch in einem dieser Länder würde bei Blutspendern zu einer 4-monatigen Sperre führen. In der Regel akzeptieren die Transplantationszentren bei Stammzellspendern kürzere Fristen. In Einzelfällen (z.B. Aufenthalt im Hochrisikogebiet ohne Malariaprophylaxe oder Fieberanfall während des Aufenthaltes) werden weitere Tests zur Malariadiagnostik durchgeführt (z.B. Malaria Antikoper, Malaria PCR, dicker Tropfen).
MCH
Siehe Erythrozyten-Indizes
MCHC
Siehe Erythrozyten-Indizes
MCV
Siehe Erythrozyten-Indizes
Monozyten
Monozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie dienen der spezifischen Infektabwehr. Leichte Veränderungen im Differentialblutbild sind in der Regel ohne Relevanz.
Natrium
Natrium ist ein Elektrolyt des Blutes. Veränderungen sind selten und kommen bei hormonellen Störungen oder selten auch bei starkem Flüssigkeitsmangel vor.
Neutrophile (Leukozyten)
Neutrophile gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und sind die erste Garde in der Abwehr gegen Eindringlinge und Bakterien. Dabei zerfallen sie und geben für Bakterien toxische Stoffe ab. Erhöhungen kommen bei allen Arten von Entzündungen und besonders bei bakteriellen Infekten vor. Raucher haben aufgrund der chronischen Reizung des Bronchialsystems häufig leicht erhöhte Werte. Leicht erniedrigte Werte sind meist ohne Relevanz, stark erniedrigte Werte kommen selten nach Medikamentengabe vor (z.B. Novalgin). Bei der peripheren Stammzellespende erhalten sie das Medikament Granocyte, das zu einer Stimulation der neutrophilen Leukozyten im Knochenmark führt.
Parvovirus B19
Der Parvovirus B19 ist der Erreger der Ringelröteln. Der Parvovirus B19 kann bei Stammzelltransplantierten zu einem Verlust des Transplantats führen, daher wird die Infektiosität des Spenders vor Stammzellspende getestet.
Phosphatase
Phosphatase ist ein Enzym der Knochenstoffwechsels und der Gallenwege. Leichte Erhöhungen kommen bei Erkrankungen der Gallenwege vor. Stoffwechselerkrankungen sind in der Zusammenschau mit anderen Werten (wie Kalzium) zu betrachten.
Schilddrüsendiagnostik
Ist der TSH-Wert verändert oder finden sich im Ultraschall der Schilddrüse Auffälligkeiten, werden weitere Schilddrüsenparameter bestimmt. Dazu gehören die Schilddrüsenhormone fT3 und fT4 wie auch Antikörper gegen Schilddrüsengewebe wie MAK, TRAK, TAK. Die Interpretation erfolgt durch unsere Cellex-Ärztinnen/Ärzte, relevante Befunde werden Ihnen umgehend mitgeteilt.
Thrombozyten
Thrombozyten sind die Blutplättchen, die für die Blutgerinnung zuständig sind. Erhöhte Werte sind häufig bei Infekten oder chronischen Entzündungen zu finden. Infekte können aber auch zu einer Verminderung der Blutplättchen führen. Selten gibt es auch einen immunologischen Abbau der Thromboyzten.
Da bei der peripheren Stammzellapherese technisch bedingt ein Teil der Blutplättchen abgesammelt wird, sollten die Thrombozyten am Tag der Voruntersuchung und der Spende nicht unter 120 G/l liegen.
Nach periphere Stammzellspende kann der Anzahl der Thrombozyten ca. 1/3 niedriger als der Ausgangswert sein, die Blutgerinnung ist dadurch nicht beeinträchtigt. Etwa ein Woche nach der Spende steigen die Thromboyztenwerte wieder auf die ursprünglichen Ausgangswerte an.
Toxoplasmose
Toxoplasmose ist Infektionserkrankung durch Parasiten die durch rohes Fleisch oder Katzenkot übertragen wird. Die Erkrankung heilt bei Menschen mit gesundem Immunsystem folgenlos aus, etwa 50% der Bevölkerung sind infiziert (IgG positiv). Beim Nachweis von IgM könnte die Erstinfektion erst kürzlich zurückliegen, weitere Untersuchungen sind dann notwendig. Eine frische oder noch aktive Erkrankung mit Toxoplasmose könnte bei dem Empfänger des Stammzellpräparates eine Erkrankung auslösen, ggf. muss die Spende dann verschoben werden bis die akute Infektion abgeklungen ist.
TPPA (oder TPHA)
TPPA ist der Nachweis von Troponema pallidum, dem Erreger der Syphilis. Bei einem positiven Nachweis kann keine Spenderfreigabe erfolgen.
TSH
TSH ist ein Botenstoff, der die Schilddrüse stimuliert Schilddrüsenhormone zu produzieren. Veränderungen können sowohl bei Über- als auch Unterfunktion der Schilddrüse auftreten (näheres siehe auch => Schilddrüsendiagnostik). Wenn du bereits ein Schilddrüsenhormonpräpart einnimmst ist der TSH-Wert in der Regel normal oder vermindert. Bei einer Erhöhung ist die Menge an verschriebenen Schilddrüsenhormon zu niedrig.
Urinstatus
Der Urinstatus mit Hilfe eines Teststreifens (Schnelltest) gibt einen ersten Überblick über die Funktion der Niere und die ableitenden Harnwege. Eiweiß kann nach körperlicher Betätigung oder bei Harnwegsinfekten erhöht sein. Das stärkste Indiz für einen bakteriellen Harnwegsinfekt ist der Nachweis von Nitrit (Abbauprodukt von Bakterien) und Leukozyten. Der Nachweis von Erythrozyten ist bei Frauen sehr häufig, da die Nachweismethode sehr empfindlich ist und daher auch positive Ergebnisse auftreten, lange nachdem die sichtbare Menstruation schon aufgehört hat. Bei Männern ist der positive Nachweis von Erythrozyten am häufigsten durch eine Störung des Teststreifens durch Nahrungsmittelbestandteile zurückzuführen. Bei unklaren Befunden veranlassen wir eine Wiederholung des Testes beim Hausarzt oder bei der Spende.
Im Urinsediment werden feste und zelluläre Bestandteile des Harns im Mikroskop ausgewertet. Diese Informationen dienen der Interpretation des Urinstatus. Z.B. deutet der Nachweis von Plattenepithelien (Zellen aus der Harnröhre) auf eine fehlerhafte Probengewinnung hin (Mittelstrahlurin).
Varizellen Antikörper (VZV)
Varizella zoster ist eine Herpesvirus und der Erreger der Windpocken. Einige Transplantationszentren wünschen den Nachweis von VZV vor der Transplantation. Der Nachweis ist ohne Relevanz für dich.
WNV
West Nil Virus ist eine durch Zugvögel übertragebare Erkrankung, die in einigen Ländern Osteuropas und Nordamerikas vorkommt. Spender, die sich im Zeitraum vom 01.06. bis 30.11 4 Wochen vor der Spende in diesen Ländern aufgehalten haben, werden auf diesen Erreger getestet.